Sonntag, Oktober 29, 2006

Unheimliches?

Mir blieb bald das Herz stehen. Kribbeln erfüllte mich. Fasziniert blickte ich mit ungläubigem Blick zunächst nach links dann nach rechts. In meinen Händen drehten sich wie von Geisterhand zwei gebogene Schweißdrähte - vor und zurück. Noch einige Schritte ging ich konzentriert weiter. Quer durch's nasse Gras. Da war es wieder. Nun schlugen die Drähte entschieden nach rechts aus. Verzückt blieb ich stehen, drehte mich um und rief: "Es funktioniert! Ich kann's!"
Auf der Wiese in Bonn-Ippendorf standen 12 mehr oder minder aufgeregte Menschen. Ein jede/r hatte zwei Winkel-Wünschelruten in der Hand, lief gemessenen Schrittes in nördlicher Richtung über die Lichtung. Den Hundebesitzer, die diesen Platz zum Gassi-Gehen aufsuchten, bot sich ein merkwürdes Bild.
Hunde und deren 'Herrchen und Frauchen' interessierten die Teilnehmer des Kurses 'Muten/Rutengehen für Anfänger' angeboten vom Wissenschaftsladen in Bonn nicht. Vielmehr verfolgten sie aufmerksam die Ausführungen des Seminarleiters, untersuchten nun selbst die Störfelder in Folge von Erdstrahlen. Schon bald waren wir in der Lage Wasseradern, Gesteinsbrüche und Gesteinssverwerfungen zu spüren. Auch das Auffinden der einzelnen Linien von Global- und Currygitter gelang uns.

Und nun?
Es hat Spaß gemacht. Schon bald werde ich in den Baumarkt gehen, um mir zwei Schweißdrähte zu kaufen und zurecht zu biegen. Dann werde ich einige Experimente hiermit machen. Unter anderem werde ich die Hügelgräber in Niederholtorf und andere mir bedeutsame Plätze im Siebengebirge damit untersuchen.
Einerseits vermute ich, dass der Carpenter-Effekt (eigene Erwartungen führen zu minimalen Muskelkontraktionen, die im Ausschlagen der Ruten sichtbar werden) meine Erfolge des Mutens erklären kann.
Andererseits besteht auch die Möglichkeit, dass ich tatsächlich Veränderungen in einem Gebiet wahrnehmen kann, was ich jedoch normalerweise nicht spüre. Die Wünschelruten sind dann Hilfsmittel, die meine eigenen unterschwelligen Wahrnehmungen sichtbar machen.
Nun, das gilt herauszufinden.
Erst einmal muss ich jetzt in den Baumarkt.

Sonntag, Oktober 22, 2006

Vebotenes

Donnerstag, Oktober 19, 2006

Parodiertes

Noch bin ich mir nicht ganz sicher, wie ich das finden soll, aber Hitler-Parodien sind wieder en Vogue.

Angefangen hat dies än Doitschland - maina Mainong nach - mät dem Fälm 'Da Wäxxer', wo Chrrrästoph Marrräa Herbst säch als 'Föhrrrer' anbot! Das Walta Moers 'Äch hock än mainem Bonker' äst aines da maist gesehenen Vädois bai YooTobe! Ond non kann man aigene Texte dorch den hätlerrräzer 1.0 (gefonden väa Hätler-Blog da taz) verrrändern lassen, we soeben geschehen!

Spaßig?

Sonntag, Oktober 15, 2006

Chronobiologisches

Eule oder Lerche - das ist immer wieder die Frage.
Ab 22.30 Uhr tränen mir meist die Augen, mein Gesicht wird blass, mir wird so kalt, dass ich eine Decke brauche - dann will ich nur noch ins Bett.
Morgens früh gegen 7.30 Uhr bin ich so putzmunter, dass ich schon am Frühstückstisch große Reden halten kann. Ich bin also eine eindeutige Lerche.
Das Institut für Medizinische Psychologie der LMU bietet nun einen Test an, der einem Aufschluss darüber gibt zu welchem Chronobiologischen Typ man gehört, welche Schwierigkeiten sich hierdurch im Zusammensein mit anders 'gepolten' Menschen ergeben können und was hier erleichternd tun kann. Toll!

Donnerstag, Oktober 12, 2006

Ausgestiegenes

Bei uns oben auf der Streubostwiese gibt es wieder Fallobst in Massen. Wie jedes Jahr gehe ich mit einem Korb dorthin, sammele große und kleine, wurmstichige und unversehrte Äpfel. Diese verarbeite ich zu Hause zu Apfelkuchen, -kompott und -Holunder-Marmelade.
Wenn ich im hohen Gras stehe, mich nach den Äpfeln bücke und diese in meinen Korb lege, muss ich an Tü!Tü! denken. Vor einigen Jahren sah ich im Fernsehen eine Dokumentation über dieses bemerkenswerte Paar, das sich selbst Öff Öff und Tü!Tü! nennt.
Sie sammelt jetzt genauso Äpfel wie ich - jedoch in einem ganz anderen Maßstab. Äpfel sind neben einigen Kräutern die einzige Nahrung, die sie über den Winter zu sich nimmt. Sie mag nur das essen, was sie gewaltfrei sich nehmen kann.
Eine kurze Internetrecherche führte mich zu den Seiten der 'Schenker', Menschen, die versuchen konsequent aus der Gesellschaft auszusteigen, die sich allenfalls etwas schenken lassen und anderes weiterschenken.
Ich weiß, dass mich dieser Beitrag nachhaltig beeindruckt hat: was für ein Leben - nur Rohkost essen - sich alles schenken lassen - auf die Nächstenliebe der Mitmenschen hoffen - wenn dies alle Menschen machten - Sekte oder radikale Nachfolge von Menschen, wie dem hl. Franziskus...
Und ich stehe da mit meinen Fallobst-Äpfeln in meiner Einbauküche, schneide wurmstichige Stellen weg, nehme meinen Edelstahlkochtopf, stelle ihn auf mein Ceranfeld, koche die Äpfel weich, füge Zucker hinzu
und denke:
Die Verarbeitung von Fallobst ist doch schon mal ein Anfang bewusster Lebensweise.

Donnerstag, Oktober 05, 2006

Spezielles

Wer's noch nicht wusste - die Jagdsaison beginnt.
Und PLUS hat alles im Sortiment, was das Jägerherz begehrt: Fernglas für 15,99€, Waffentasche für 24,99€ und Ansitzsack für ebenfalls 24,99€ - alles in beige-braun-grün gehalten. Bei dem Preis kann man nicht meckern.
Nun dachte ich bislang, das Discounter sich dadurch auszeichnen, dass sie den Massenmarkt bedienen. Nein, auch gesellschaftliche Nischengruppen, wie Jäger, finden im Discounter das, was sie brauchen.
Eine herzhafte Jagdwurst kaufen sie sicherlich auch noch dazu.
(O, was war der Kalauer schlecht...;-))

Montag, Oktober 02, 2006

Selbstironisches

Selbstironie macht sympathisch - wie der Hinweis auf Stellenangebote von IKEA. FANTASTISK!
IKEA ist mehr als nur ein Möbelhaus. Diese Auffassung hat der Konzern in den letzten Jahrzehnten erfolgreich vermittelt.
So endet der Sommer traditionell mit dem Erhalt des neuen IKEA-Kataloges. Jeder Haushalt in Deutschland, der sich nicht durch entsprechende Hinweise auf dem Briefkasten dagegen wehrt, erhält ihn. Angeblich findet man - bei genauer Betrachtung des IKEA-Kataloges - immer wieder kleine, z. T. nicht 'jugendfreie' Spielereien der Grafiker. (Entsprechende Hinweise nehme ich dankbar an!)
IKEA als Markenzeichen genial persifliert findet man in der Anfangsszene des Films 'Fight Club'- IKEA als Symbol des langweiligen, berechenbaren, wohl geordneten Lebens.
Ipso Facto Comic